Selten wird die Frage nach der Rolle des Geschlechts im Hochleistungssport so engagiert diskutiert, wie dies aus Anlass von Fußballweltmeisterschaften der Frauen zu beobachten ist. Durch welche Qualität zeichnet sich der weibliche Fußball im Vergleich zum männlichen Fußball aus? Unterscheiden sich beide Spiele? Was sind ihre Gemeinsamkeiten? Noch nie wurde ein weibliches Sportereignis zu einem nationalen Großevent stilisiert und weibliche Körper in den massenmedialen Mittelpunkt gerückt, wie dies der Fall war als die Fußballweltmeisterschaft der Frauen 2011 in Deutschland ausgetragen wurde. Was bedeutet ein derartiges „Event“ für die Rolle der Frau im Sport? Welches Frauenbild wird dabei in den Mittelpunkt des Interesses gerückt? Welche Rolle spielen die Frauen bei dieser Inszenierung, welche die Männer? Warum ereignete sich dies zuerst in Deutschland, warum war es bei allen früheren Frauenfußballweltmeisterschaften nicht der Fall? Weiterlesen
Essay
In eigener Sache
Neue Exponate in der Galerie
In der Galerie sind neue Exponate vom Tischtennis in den Bereichen Malerei, Fotokunst, Sportplakate und Maskottchen erschienen. Wir danken Günther Angenendt und Manfred Schillings für die freundliche Unterstützung.
In eigener Sache
Neue Exponate in der Galerie
In der Galerie sind neue Exponate von Jean Maroquesne im Bereich Malerei erschienen. Wir danken Jean Maroquesne für die Unterstützung.
Essay
Kolonialisierung im Sport
1) Merkmale des Kolonialismus
Auf einen ersten Blick hat das Phänomen der Kolonialisierung nur noch historische Bedeutung. Indien, China und aus deutscher Sicht bestimmte Regionen Afrikas wie Togo und Namibia werden in unseren Erinnerungen wachgerufen. Es war die längst vergangene Kaiserzeit, die Zeit des Reichkanzlers v. Bismarck und des Kaisers Wilhelm II. Es war die Zeit, in der wir Deutsche uns in der Rolle von Kolonialherren gefielen und in den Einwohnern afrikanischer Länder Menschen sahen, die es zu kolonialisieren galt. Betrachten wir jedoch das Phänomen des Kolonialismus etwas genauer, so erkennen wir, dass die Strukturen, die dieses Phänomen kennzeichnen, keineswegs nur noch der Geschichte angehören. Ganz im Gegenteil: Sie sind heute sogar so allgegenwärtig wie nie zuvor, wenn auch in einer etwas modernisierten Ausprägung. Dies gilt vor allem und gerade auch für den Bereich des Sports. Weiterlesen
In eigener Sache
Neue Exponate in der Galerie
In der Galerie sind neue Exponate von Christel Saneh im Bereich Malerei erschienen. Wir danken Christel Saneh für die Unterstützung.
Kunst aus unserer Galerie

Poetry. (c) Christel Saneh
Aus unserer Galerie „Kunst und Sport“
Essay
Populistische Meinungsbildung über den Olympischen Sport
Man darf zu Recht annehmen, dass die öffentliche Meinung über einen gesellschaftspolitisch relevanten Sachverhalt von den sog. Meinungsbildnern hergestellt wird. Dies gilt auch für die öffentliche Meinung zum bzw. über den Sport im Allgemeinen und zum Hochleistungssport im Speziellen. Die wichtigsten Meinungsbildner sind dabei das öffentlich-rechtliche Fernsehen ARD und ZDF, die führenden überregionalen Tageszeitungen und die größeren Sportagenturen. Im Vorfeld der verschobenen Olympischen Spiele in Tokio 2021, im Blick auf die bevorstehende Europameisterschaft im Fußball mit Spielen in St. Petersburg und Baku, vor allem aber ab auch in der Vorausschau auf die Olympischen Winterspiele in Peking 2022 und die Fußball Weltmeisterschaft in Katar im November 2022 kann man bereits heute erkennen, welche Themen für die Meinungsbildner eine besondere Bedeutung haben werden. Weiterlesen
Essay
Merkmale einer wünschenswerten Leistungskultur
…aufgezeigt am Beispiel der Leichtathletik
Der Leichtathletik bläst angesichts seiner unzähligen Dopingskandale schon seit Jahren ein kräftiger, kalter Wind ins Gesicht. Stellvertretender Sündenbock zu sein für alles, was im Leistungssport von heute nicht gelingt, ist für Athleten, Trainer und Funktionäre eine unangenehme Sache. Die Athleten sind gespalten, die Trainer verunsichert und die Funktionäre werden nicht zuletzt von der Presse nicht selten der Lächerlichkeit preisgegeben. Auf einen Nenner gebracht heißt dies: Der Leichtathletik wurde in jüngster Zeit ein großer Schaden zugefügt, der sich als nahezu irreparabel erweist. Die Schuldfrage wird dabei meist sehr vorschnell beantwortet. Ehrenamtliche Funktionäre sind angeblich einer Sportart nicht gewachsen, deren Spitze zumindest sich durch Professionalismus auszuzeichnen hat. Diese Kritik mag berechtigt sein und sie bedarf gewiss einer ernsthaften Debatte. Weiterlesen
Kunst aus unserer Galerie
Kunst aus unserer Galerie

Emil Stumpp, Spielszene in Großflottbek, 1924
Aus unserer Galerie „Kunst und Sport“
Kunst aus unserer Galerie

Postkarte anlässlich IX. Deutsches Turnfest Hamburg 1889 ©Sportmuseum Berlin
Aus unserer Galerie „Kunst und Sport“
Kunst aus unserer Galerie

Fahnenspitze der Turnvereine der Deutschen Turnerschaft. ©Sportmuseum Berlin
Aus unserer Galerie „Kunst und Sport“
Kunst aus unserer Galerie

Sportplakat Moderner Fünfkampf
Aus unserer Galerie „Kunst und Sport“
Beitrag zur Sportentwicklung
Lässt sich Sportentwicklung aktiv steuern?
Zum Problem der passiven Anpassung in Vereinen und Verbänden
1. Hinführung zum Problem
Versteht man den Deutschen Olympischen Sportbund als eine offene Organisation, die sich in einem Austausch mit ihrer Umwelt und deren verschiedenen Teilsystemen befindet, so z.B. mit den Massenmedien, der Wirtschaft, der Kirche, dem Staat, den Gewerkschaften und dem Erziehungswesen, so kann der Deutsche Olympische Sportbund wie jede andere Großorganisation auch, seinen Bestand eher dann erhalten bzw. weiterentwickeln (wachsen), wenn er möglichst negative Austauschprozesse mit seiner Umwelt vermeidet. In der Sprache der Organisationssoziologie ausgedrückt heißt das: Es sollte in den Austauschprozessen vermieden werden, dass die Abgabe von Organisationsleistungen und die dadurch verursachten Kosten nicht größer sind als die Erlöse, welche der Organisation zufließen. Dieser Grundsatz gilt vor allem für das Austauschverhältnis des Sports mit dem Staat, den Medien und der Wirtschaft. Weiterlesen
Kunst aus unserer Galerie

Fotot: Martin Hangen/Olympiapark München
Aus unserer Galerie „Kunst und Sport“
Beitrag zur Sportentwicklung
Zum Verhältnis zwischen Kirche und Sport
Anmerkungen zu einer wünschenswerten Partnerschaft
Aus der Sicht von heute scheint es normal zu sein, dass die beiden großen Kirchen Deutschlands den Sport akzeptieren und umgekehrt der Sport gegenüber den Kirchen seinen Respekt zollt. Die Aufgeschlossenheit der Kirche vollzog sich jedoch erst um die Jahrhundertwende. Sie ist das Ergebnis einer Wandlung, bedingt durch die Aufgabe des anthropologischen Dualismus. Mit der anthropologischen Wende im 19. und 20. Jahrhundert kam es in der Kirche zu einer positiveren Bewertung der Leiblichkeit des Menschen. Hinzu kam, dass die Kirche sich insgesamt gegenüber weltlichen Fragen öffnete und damit auch ihre Aufmerksamkeit dem Sport zuwenden musste. Mit der Erkenntnis der Ganzheit des Menschen und der Untrennbarkeit von Leib, Seele und Geist gab die Kirche die Ansicht auf, dass das Christentum von seiner grundsätzlichen Lehre her leib- und daher sportfeindlich sein müsse. Die neue Aufgeschlossenheit hatte u.a. die Gründung eigener Sportorganisationen zur Folge. Seit dieser Zeit führte zunächst der Sport in den Kirchen als konfessioneller Sport ein Eigenleben, das durch die Gleichschaltung im Nationalsozialismus beendet wurde. Nach 1945 waren es dann nicht zuletzt die kirchlichen Sportführer, die sich für eine integrative Einheitssportbewegung eingesetzt haben. Kirchliche Vertreter wurden folgerichtig deshalb auch bereits sehr früh in führende Gremien des Deutschen Sportbundes berufen. Weiterlesen
Beitrag zur Sportentwicklung
Sportberichterstattung
– ein bedeutsamer Faktor der massenmedialen Kommunikation
Der Sport, so wie er heute in den Massenmedien präsentiert wird, wirft viele Fragen auf, die auf Probleme verweisen, deren Lösungen dringend erwünscht wären. Welcher Sport wird in den Massenmedien zur Darstellung gebracht? Welche Formen des Sporttreibens werden nicht berücksichtigt? Wie wird der Sport in den Medien dargestellt? Welche Inszenierungsformen haben sich bewährt? Welche sind fragwürdig? Welche zukünftigen sind zu erwarten? Wie unterscheidet sich die Sportberichterstattung in den öffentlichen-rechtlichen Medien im Vergleich zu privaten Massenmedien? Welche Rolle spielt die Sportberichterstattung beim schon seit längerer Zeit zu beobachten Konzentrationsprozess in der Medienbranche? Wie stellt sich die Beziehung zwischen den Sportverbänden, den Massenmedien und den Sportereignissen unter ökonomischen Gesichtspunkten dar? Welche Wirkung hat die Sportberichterstattung auf die Rezipienten? Werden sie zu aktivem Sporttreiben animiert oder wird die Passivität der Zuschauer gefördert? Gibt es Zusammenhänge zwischen dem aggressiven Verhalten in den Stadien und der massenmedialen Berichterstattung? Weiterlesen